Zum Hauptinhalt springen

Unsere Lagen


Die Lagen unserer Weinberge prägen, im wörtlichsten Sinne, auf natürliche Weise den Charakter unserer Weine mit. Bodenbeschaffenheit und Mikroklima haben einen starken Einfluss. In Verbindung mit unserer „Handschrift“ schaffen wir das gewünschte Terroir, also den einzigartigen Charakter aus Boden, Klima und Handwerkskunst.  
Prägende Bodenart in unseren Lagen ist der Mergel. Diese Bodenart schafft die Grundlage für dichte, körperreiche und fruchtbetonte Weine. Je nach Lage finden wir weitere Bodenarten die zusätzlich Einfluss auf den Wein nehmen. Es ist wirklich spannend, wenn man die gleiche Rebsorte des gleichen Jahrgangs aus unterschiedlichen Lagen verkostet. Besonders geeignet ist hier der Riesling, aber Sie werden auch leicht mit anderen Rebsorten die Unterschiede herausfinden.
Zu der Bodenbeschaffenheit kommt das Mikroklima der jeweiligen Lage. Auch hier gibt es prägende Unterschiede. Man kann hier von erfrischenden und „heißen“ Lagen sprechen. Der Jugenheimer Goldberg ist ein sehr gutes Beispiel für eine besonders warme Lage, die in Kombination mit der Bodenart Löss kräftige Rotweine hervorbringen kann.
Rheinhessen wird häufig schon als die „Toskana Deutschlands“ bezeichnet. Es gibt durchaus Parallelen zu der italienischen Sehnsuchtslandschaft: sanfte Hügel, trockenes Klima, der Weinbau u.v.m.. Wir sind der Meinung, dass Sie sich Ihr eigenes Bild von unserer einzigartigen Landschaft machen sollten. Nehmen Sie sich die Zeit und erleben Sie unsere Weinlagen z.B. bei einer Wanderung. Wir empfehlen Ihnen dazu die Terroir-Wanderrouten im Selztal, die u.a. die  unterschiedlichen Bodenbeschaffenheiten sehr gut veranschaulichen und erklären.
Sie haben sich bestimmt schon gefragt, wo die Lagenbezeichnungen herkommen, z.T. sind diese Bezeichnungen eindeutig nachweisbar, bei anderen Lagen muss man schon weit in die Geschichte zurückgehen, um den Namen her- , abzuleiten. Manchmal kann man nur mutmaßen, woher die Lage ihren Namen bekommen hat.

Elsheimer Bockstein

Die Namensherleitung ist nicht eindeutig geklärt. Steine sind prägend in dieser Lage und der Boden ist etwas „bockig“ in der Bearbeitung, das steht fest. Ungeklärt ist ob die Römer hier ihrem Weingott Böcke geopfert haben oder ob hier der Gemeindebock grasen durfte und dadurch der Name geprägt wurde.


Die Reben sind nach Süden ausgerichtet und können bei Hitze in den Genuss eines erfrischenden Windes kommen.

Braunlehm-Kalksteinboden zeugt von warmfeuchten Zeiten des Urrheins.

  • Das Ursprüngliche Kalkgestein wurde durch Frostsprengung während der Eiszeit zerborsten.
  • Ockerfarbener Ton zeugt von Verwitterungskräften während subtropischer Bedingungen zu Zeiten des Urrheins.
  • Der Boden bietet den Reben eine gute Nährstoff- und Wasserversorgung


Die Weine bieten eine erfrischende  mineralische Säure und feine Fruchtnoten

Elsheimer Blume

Ein Beispiel für die Schwierigkeit der Namensherleitung. Wuchsen hier früher besonders viele Blumen oder gehörten die Weinberge ursprünglich einem Herrn Blume? Man weiß es nicht genau, wie der Name entstand.

Die Reben stehen in windgeschützter, natürlich nach Süden orientierter, mittlerer Hanglage.

Wir haben hier Sandmergelboden:

  • Der Boden ist nährstoffreich und gut durchlüftet. In diesem Boden finden wir heute noch Fossilien aus dem rheinhessischen Urmeer.
  • Die Bodenstruktur kann Wasser gut ableiten und speichern.
  • Die Reben sind sehr gut mit Nährstoffen und auch bei Trockenheit mit Wasser versorgt.
     

Die Weine sind zart, haben eine feine Frucht und Tendenz zur Mineralik.

Elsheimer Marhans

Eine Mikrolage, auf die wir sehr stolz sind. Die Lage ist innerhalb der Blume ausschließlich nach Süden ausgerichtet und befindet sich zusätzlich hoch über dem Selztalboden. Das reduziert das Frostrisiko und bietet sehr gute Voraussetzungen für Traubenreife. Die Besonderheit dieser Lage haben wir bei unserem Riesling, Elsheimer Blume – Marhans herausgearbeitet.

Stadecker Lenchen

Lenchen leitet sich aus dem Wort Lehen ab. Einst haben Landesherren einem Vasallen, oft einem Ritter, die Nutzungs- und Abgaberechte an dem Land übertragen. Der Preis für das Recht war die Treu zu dem Monarchen.

Die Weinberge stehen hier in einer windgeschützten, nach Süden ausgerichteten Mulde. Das verstärkt die ohnehin schon guten Bedingungen für Weinbau in Rheinhessen.

Kalksandsteinboden ist hier die dominierende Bodenart.

  • Der „sandige“ Boden ist gut durchlüftet und erwärmt sich gut.
  • Der „warme“ Boden sorgt für gute Reifevoraussetzungen.
  • Wasser speichert der Boden nicht besonders gut, was zu qualitätssteigernder, natürlicher Ertragsreduktion führt


Die Weine sind lebendig und durch eine erfrischende Säure geprägt.

Jugenheimer Goldberg

Gold wurde hier nicht abgebaut. Der goldgelbe Löss am Südhang von Jugenheim  ermöglicht sehr gute landwirtschaftliche Erträge. Klima, Boden und Hanglage führten sicherlich zum Namen Goldberg.
Hier finden wir hervorragenden Lössboden:

  • Gesteinsstaub aus dem Oberrheingraben hat sich hier über Jahrtausende angelagert.
  • Der Boden ist sehr nährstoffreich und kann sehr gut Wasser speichern.
  • Die Reben können in diesem Boden sehr gut wurzeln und damit auch sehr gut die Nährstoffe aufnehmen.

Die Weine können so feingliedrig wie der Boden sein. Feine fruchtige Wein mit gut gepufferter Säure sind möglich.

Horn

Würde man unsere Uroma Johanna zu dieser Lage befragen, würde sie sagen:“ Ihr Kinner, macht das ihr do moints früh hie geht, do is heiß unn steil. Macht dass er bis mittdachs ferdig seit.“ – Ihr solltet dort möglichst früh am Morgen arbeiten, denn dort ist es heiß und steil. Am Besten habt ihr eure Arbeit bis zum Mittag dort beendet. Die Aussage von unserer Uroma verdeutlicht sehr eindringlich, wie gut die Reifevoraussetzungen für unsere Trauben in dieser bedeutenden Mikrolage sind. Die südliche Ausrichtung des Hangs und die zum Teil sehr steile Hanglage bietet beste Voraussetzungen für unsere Traubenreife. In Kombination mit dem vorherrschenden Tonmergel als Boden können hier sehr dichte Weine entstehen.  Wir haben in dieser Riesling und Weißburgunder angepflanzt.